Kanton Thurgau: Mehr Unfälle auf Thurgauer Gewässern 2019

Die Seepolizei der Kantonspolizei hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Drei Personen verloren bei Unfällen ihr Leben, vier wurden verletzt.

Die Gesamtzahl der registrierten Unfälle auf dem Thurgauer Teil des Bodensees und Hochrheins sowie den restlichen Thurgauer Gewässern stieg mit 32 registrierten Unfällen gegenüber dem Vorjahr um acht an.

Im Jahr 2019 kamen im Thurgauer Zuständigkeitsbereich drei Personen ums Leben, vier wurden verletzt. Im Juni wurde in Arbon ein Mann tot aus dem See geborgen, die Unfallursache konnte nicht abschliessend geklärt werden. Im Oktober verstarb in Ermatingen eine Autolenkerin, nachdem sie in den See gefahren war. Und in Romanshorn stürzte im November ein Fahrradfahrer über die Hafenmauer ins Hafenbecken und verstarb.

Obwohl die Seepolizei und die SLRG Arbon zu weniger Einsätzen im Sturmwarndienst ausrücken mussten, gab es deutlich mehr Seenotfälle (113) und gerettete Personen (170), die das Ufer nicht mehr aus eigener Kraft erreicht hätten. Auch die 91 geborgenen Boote bedeuten einen starken Anstieg gegenüber den Vorjahren. Einen Rettungseinsatz gab es auch auf der Thur zu verzeichnen: Flussrettungs-Spezialisten der Kantonspolizei Thurgau brachten einen Mann, der mitten im Fluss festsass, sicher zurück ans Ufer.

Auf der Hochrheinstrecke kam es im vergangenen Jahr zu mehreren Unfällen und brenzligen Situationen. Einige Bootsführer und anderen Rheinbenutzer unterschätzten die Kraft des Wassers und die Gefahren der Hindernisse. Die Zwischenfälle lösten teils grossangelegte Suchaktionen aus, weil sich einige Verunfallte nicht bei der Polizei meldeten.

Die Starkwind- und Sturmwarnungen, ausgelöst durch die Meteo Schweiz in Kloten und den Deutschen Wetterdienst in Stuttgart, lagen mit 417 im Bereich des Vorjahres.

Einen sehr erfreulichen Rückgang gab es bei den Vermögensdelikten. Im vergangenen Jahr wurden lediglich zwei (2018: 21) Schiffsmotoren als gestohlen gemeldet. Die vermehrte Polizeipräsenz in Hafengeländen und auf Trockenplätzen sowie die Sensibilisierung der Bootsbesitzer sind sicher für diesen Trend mitverantwortlich.

Die Taucher der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau wurden 2019 zu 27 Einsätzen aufgeboten. Sie bargen beispielsweise Schiffe und Fahrzeuge und führten technische Kontrollen durch. Gleich zwei ausserkantonale Ernsteinsätze gab es für den kantonalen Ölwehr-Stützpunkt, der ebenfalls zur Seepolizei gehört. Der mobile Ölabscheider, der in der Schweiz und im Bodensee- raum einzigartig ist, stand nach einem Grossbrand in Lachen SZ und einem Dieselunfall in Givisiez FR für mehrere Wochen im Dauereinsatz.

Der Bodenseepegel bewegte sich während des ganzen Jahres auf einem durchschnittlichen, eher hohen Niveau.



Gesamter See: Mehr Unfälle

Auf dem gesamten Bodensee und dem Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen ereigneten sich im Jahr 2019 198 Unfälle. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme von 15 Ereignissen. Diese forderten 38 Verletzte (2018: 42) und 17 Tote (13).

Im vergangenen Jahr mussten 432 Personen aus Seenot gerettet werden (437). Die Schadenssumme aller Unfälle beläuft sich auf rund 543’000 Euro, was gegenüber dem Vorjahr etwa einer Halbierung entspricht (1’125’000 Euro).

 

Quelle: Kantonspolizei Thurgau
Bildquelle: Kantonspolizei Thurgau